Wäldchestag

Wäldchestag ist in Frankfurt am Main der Name des Dienstags nach Pfingsten, an dem ein traditionelles Volksfest am Oberforsthaus im Frankfurter Stadtwald abgehalten wird. Das Festgelände liegt im Stadtteil Niederrad in der Nähe der Galopprennbahn und der Commerzbank-Arena (Waldstadion). Bis in die neunziger Jahre hatten an diesem Tag nachmittags die meisten Frankfurter Geschäfte geschlossen, und die Arbeitnehmer hatten ab 12 Uhr frei. Deshalb wurde der Wäldchestag scherzhaft im Volksmund auch als Frankfurts Nationalfeiertag bezeichnet.

Die Schaustellerbuden und Fahrgeschäfte öffnen seit den sechziger Jahren bereits am Pfingstsamstag. Kleinere Feste finden am Wäldchestag im Osten Frankfurts im Stadtteil Riederwald statt.

Das Volksfest am Wäldchestag ist seit dem Ende des 18. Jahrhunderts bekannt, doch gab es schon im Mittelalter in Frankfurt Frühlingsfeste am dritten Pfingsttag. Seit dem 14. Jahrhundert feierte die Zunft der Bäcker ihr Zunftfest auf der Pfingstweide im Osten Frankfurts, wo sich heute der Frankfurter Zoo befindet. Ebenfalls in der Woche nach Pfingsten wurde der Kühtanz gefeiert, bei dem die Viehmägde und Hirten in einem fröhlichen Umzug das Vieh der Bürger zur Sommermast in den Stadtwald trieben. Bis heute führen die Gasthäuser Oberschweinstiege und Unterschweinstiege ihre Namen darauf zurück.

Friedrich Stoltze schrieb 1853 in seinem Gedicht Wäldchestag:

„In Wald, da muß heut Jedes,
Zu Kutsch, zu Pferd, per Eisebah,
Zu Nache un per Pedes.
Un alle Läde un Condorn,
Die wern geschlosse; Alles!
Die Zeil leiht da, wie gottverlorn,
Un leer is selbst der Dalles!...“


Termine:
04.06. – 07.06.2022



Zum Wäldchestag Karikatur in der Frankfurter Latern vom 9. Februar 1889



St. Jakob: ARD-Fernsehgottesdienst, 31.5.
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