Wo soll es mit Bockenheim hingehen, was wird die Neugestaltung des ehemaligen Campus-Geländes (plus Umfeld) bringen? Diesen und vielen weiteren Fragen stellte sich Oberbaurat Fritz Lauppe vom Frankfurter Stadtplanungsamt. Eingeladen hatte die Evangelische Gemeinde Bockenheim, Pfarrerin Ulrike Trautwein, um die Bockenheimerinnen und Bockenheimer über die Planungen und die damit verbundenen Konsequenzen zu informieren. Fritz Lauppe stellte das Modell, das den Architektenwettbewerb gewonnen hatte, vor und erläuterte die Konkretisierungen im Rahmenplan. (05.10.2005)
Abbildung: ... Fortsetzung -
Geplant ist (Stand 10/2005):
Komplette Neugestaltung der Fläche zwischen Georg-Voigt-, Gräf-, Sophienstraße, Zeppelinallee und Senckenberganlage: ca. 333.000 Bruttogeschossfläche.
Mischung aus Wohn- (30%) und Gewerbefläche (70%).
Großflächiger Einzelhandel (nähe Depot): ca. 10.000 bis 15.000 qm.
Verklammerung von Bockenheim und Westend. Dieser Bereich soll zu einem Stadtteilmittelpunkt werden.
Denkmalschutzobjekte (Bockenheimer Warte, Bockenheimer Depot, Senckenberg-Museum) werden berücksichtigt (Problem: Die Druckerei steht bis jetzt nicht unter Denkmalschutz!)
Die Sternwarte wird abgerissen. Es wird ein Ersatzplatz gesucht.
Es sind viele Grünflächen vorgesehen, die auch – und besonders – für Jugendliche gedacht sind.
Auch eine Kindertagesstätte ist geplant.
Die angeregte Diskussion – unter der Moderation von Otto Ziegelmeier- zeigte folgende Punkte, die bei der weiteren Planung zu berücksichtigen sind.
Kritisch wurde angemerkt:
Abriss der Sternwarte ist nicht akzeptabel.
Abriss der alten Druckerei ist nicht akzeptabel.
Die geplante Bebauung ist zu dicht.
30% Wohnfläche ist zu wenig.
70% Gewerbefläche ist zu viel, da bereits ca. 2 Millionen Quadratmeter Gewerbefläche leer stehen.
Gewerbefläche soll in Wohnfläche gewandelt werden.
Die Wohnflächen sollen bezahlbar sein.
Alternative Konzepte für günstigen Wohnraum sollen geprüft werden.
„Sozial Wohnungsbau statt Hochhäuser!“
Dieses Areal soll Wohnen + Arbeiten + Leben ermöglichen.
Die Bebauung – besonders durch die Hochhäuser – ist zu hoch. Damit wirkt die Bebauung eher wie ein Riegel (statt einer geplanten Verklammerung Bockenheim – Westend).
Die Verkehrsplanung ist noch „diffus“ und muss bei der Planung von Anfang an berücksichtigt werden.
Die Leipziger Str. muss in die Planung eingebunden werden.
Die Bockenheimer Landstr. muss – ungehindert ! – in die Leipziger Str. weiterführen.
Es darf keine Abriegelung der Leipziger Str. geben.
Die Gewerbeflächen (10.000 bis 15.000 qm) sollen Magnete für die Leipziger Str. sein und keine Konkurrenz zum dortigen Einzelhandel.
Grundsätzlich ist zu klären, ob die juristische Basis (Verträge, „Letter of Intend“) juristisch klar ist.
Weitere Schritte:
Pfarrerin Trautwein sammelte auf Zetteln Wünsche, Hoffnungen und Befürchtungen in Bezug auf die Neugestaltung. Diese Aussagen werden die Basis für das nächste FORUM BOCKENHEIM der Evangelischen Kirchengemeinde Bockenheim sein.
Der Ortsbeirat wird am 10.10.2005 – im Rahmen der Anhörung zur Leipziger Straße – mit diesem Thema konfrontiert.
Der Ortsbeirat plant für die Neugestaltung des Campus Geländes einen eigenen Termin.
Nach einer Klärung wird man sich an den Magistrat und das Land Hessen wenden.