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R wie Regeneration

„Wenn es dir gelingt, die innere Ruhe zu erobern, so hast du mehr getan als derjenige, der Städte und ganze Reiche erobert hat.
Michel de Montaigne

Der Herbst schreitet voran, die Bäume haben schon das meiste Laub verloren und irgendwie schleicht sich eine gewisse Langsamkeit ein. Zumindest für die, die es zulassen können, ohne schon in eine umtriebige Vorweihnachtshektik zu verfallen.

Die Wirksamkeit und Notwendigkeit von Ruhe und Regeneration macht die Natur deutlich, wenn es um Gesunderhaltung und Leben geht. Der Jahresverlauf mit den Jahreszeiten ermöglicht der Natur, zwischen Leistung und Erholung zu wechseln. Ein Baum, der im Herbst seine Blätter abwirft, ein Bär, der sich im Winter gar ganz zur Ruhe begibt, die Katze meiner Nachbarin, die nach dem Jagen und umher streunen einen lauschigen Platz zur Ruhe ansteuert.

Aus freien Stücken wird kein Tier seine Kräfte bis an die Grenzen ausreizen, um dann mit einem „Powersnack“ noch eine Extrarunde zu drehen. In unserer hochtechnisierten Gesellschaft haben wir die Selbstverständlichkeit eingebüßt, dass nach einer Leistung auch die Zeit der Ruhe und Regeneration erfolgen muss.

Als denkende Menschen sind wir in der Lage, selbst zu entscheiden, ob wir ohne Pausen dem Leistungsgedanken nachgehen oder auch genügend Zeit und Raum finden, durch bewusst geplante Pausen für unsere Regeneration sorgen. Regeneration ist keine Sache des Machens, sondern des geschehen Lassens.

Regeneration ist auch bekannt aus dem Sportbereich. Nach einem anstrengenden Spiel in einem Tournier ordnet ein verantwortungsbewusster Trainer Regenerationseinheit an. Der Wechsel von Bewegung und Ruhe, Muskelanspannung und Entspannung ist förderlich und unabdingbar für neue Leistungsfähigkeit.

Mentale Regeneration hat einen ebenso großen Stellenwert wie die körperliche. Besonders, wenn Alltag und Beruf voll sind mit Multitasking und schnellen Aktivitätswechseln. Achtsamkeits- und mentale Entspannungsübungen balancieren die mentale und psychische Belastung (schauen Sie doch mal wieder in meinem ABC-Archiv bei A wie Achtsamkeit oder F wie Fantasie nach).

Regeneration und Leistungsfähigkeit liegen auf derselben Ebene, wie zwei Pole auf einer Achse. Wer glaubt, auf Dauer seine Leistungsstärke immer weiter ausbauen zu können, ohne gleichzeitig für Regeneration zu sorgen, der irrt. Ressourcen werden verbraucht, wie eine Autobatterie, die nicht wieder aufgeladen wird. Im Spitzensport haben jahrzehntelange Versuche gezeigt, dass die einseitige Fokussierung auf Leistungsfähigkeit nicht funktioniert und praktisch ausnahmslos in die falsche Richtung geht. Wir haben auch schon viel davon gehört, dass wenn wir Natur zerstören, wenn wir verbrauchen als diese im Stande ist zu generieren.

Wir können uns dafür entscheiden, die Balance zwischen Leistung und Regeneration zu suchen und zu leben. Stets auf der Überholspur und nach dem Motto leben: „Müßiggang ist aller Laster Anfang“, kann zum Raubbau an der eigenen Gesundheit führen.

Die Einstellung, dass Ruhe und Entspannung im Leben überflüssig sind, beruht auf dem Unverständnis über Energieverbrauch und Energiegewinn. Der menschliche Organismus, ganz so wie der aller anderen Säugetiere auch, riskiert ohne Regeneration die lebenserhaltenden Kräfte. Wenn der Körper zu lange an der Grenze seiner Belastbarkeit arbeitet, reagiert er mit Erschöpfung und Infekte haben leichtes Spiel sich einzunisten und so zu einer Ruhepause zu zwingen. Besonders in der aktuellen Zeit kann es wichtiger werden auf eine gute körperliche Regeneration und Gesundheit zu bauen.

Ein technisches Gerät wie Ihre Waschmaschine würden Sie sicherlich nicht damit überfordern, die gesamte Wäsche der Nationalmannschaft in einem Aufwasch zu bewältigen. Ihrem Auto würden Sie nicht zumuten, auf Höchsttempo von Hamburg nach München zu rasen, ohne zu tanken und dem Motor eine Pause oder zumindest ein gemäßigteres Tempo zu ermöglichen. Eine Maschine wird bei Dauerbelastung überfordert. Bei Dauerbetrieb brennt sie durch. Bei Dauerbetrieb droht auch einem Menschen „Burnout“

Dauerhafte mentale und körperliche Belastung ohne Regenerationszeiten brennt aus.

Ein Übungsvorschlag für die kommenden vier Wochen:
Versuchen Sie im Wechselspiel zwischen Leistung und Pause zu pendeln. Der Natur nachempfinden, die eigene Gesundheit stabil halten. Um Gelassenheit im Leben zu erhalten ist es unabdingbar, Phasen der Regeneration einzuplanen, bevor der Akku leer, ganz leer ist. Dann gelingt es, eine gute Balance im Leben zu etablieren und damit auch die Leistung stabil zu halten und zu steigern.

Planen Sie bewusst eine Phase der Regeneration in Ihrem Alltag ein.
Fünf Minuten mentale Regeneration mit einer für Sie angemessenen Methode, wie eine Achtsamkeitsübung oder eine Fantasiereise. Vielleicht auch eine Entspannungsmusik.

Gönnen Sie sich bewusst eine Phase der körperlichen Regeneration
Nach einer körperlichen Anstrengung, das kann Sport aber auch ein Hausputz oder Gartenarbeit sein. Nehmen Sie für eine Weile ganz intensiv die körperliche Ruhepause wahr und beobachten Sie Ihre Wahrnehmung.

„Die chronischen Krankheiten der Seele entstehen wie die des Leibes,
sehr selten nur durch einmalige grobe Vergehungen gegen die Vernunft von Leib und Seele,
sondern gewöhnlich durch zahllose unbemerkte kleine Nachlässigkeiten“
Friedrich Nietzsche

Herzlichst
Ihre Pia Kruse

Abbildung: Pia Kruse - Beratung-Coaching-Therapie

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