9. Hartmann und Braun, Arbeiterinnen in der Wickelei ca. 1900 Institut für Stadtgeschichte |
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10. Hartmann und Braun, Werkstatt für Messinstrumente ca. 1900 Institut für Stadtgeschichte |
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11. Bockenheimer Turngemeinde von 1860, Eintrittskarte zum Maskenball (1893) Institut für Stadtgeschichte |
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12. Internationale Luftschifffahrts Ausstellung (ILA) 1909 Keine Quellenangabe |
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13. Leipziger Str.22, Heinrich Türk, Coiffeur-Toilettenartikel Ca.1910 |
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In Bockenheim bilden sich nach mehreren Anläufen zwei Kerne industrieller Entwicklung heraus: im Osten nahe der Bockenheimer Warte und im Westen jenseits des heutigen Westbahnhofs. Industrie und Gewerbe haben eine Vielfalt von Produkten vorzuweisen. In der Metallverarbeitung sind Schuhmaschinen, Gießereien, Schrauben und Nähmaschinen, Lampen sowie Messinstrumente und optische Geräte vertreten. Außerdem finden chemische Produkte wie Salmiak und Farben Absatz; selbst ausgefallene Waren wie Korkstopfen und Bonbons, Hüte und Corsetten dürfen nicht fehlen.
Größenteils arbeiten dort Menschen, die aus der näheren und weiteren Umgebung zugezogen sind. Die Belegschaften innerhalb größerer Industriebetriebe wie Pokorny & Wittekind, Moenus, Voigt & Haeffner oder Hartmann & Braun wachsen in wenigen Jahren auf mehr als hundert Arbeiter und Angestellte an. Die Mehrheit der Beschäftigten ist in kleinen Gewerbebetrieben tätig, die oft in den Hinterhöfen der Wohnblöcke angesiedelt sind.
Die rasch anwachsende Bevölkerung findet in der Industrie ein wenn auch knappes Auskommen.
Charakteristisch für Bockenheim wie für die gesamte Frankfurter Umgebung ist, dass hier keine Schwerindustrie wie im Ruhrgebiet entsteht, in der sich Kohle und Stahl verbinden. Vielmehr überwiegen innovative Industriezweige wie Maschinenbau, elektrotechnische und chemische Betriebe. Seit 1850 gewährt der Westbahnhof eine Verbindung zu fernen Märkten und Anschluß an ein weltweites Postsystem.
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