Adorno-Denkmal

Das Adorno-Denkmal in Frankfurt am Main ist dem Frankfurter Soziologen, Philosophen, Musikkritiker und Komponisten Theodor W. Adorno (* 11. September 1903 in Frankfurt am Main; † 6. August 1969 in Visp, Schweiz) gewidmet. Es wurde vom russischstämmigen Installationskünstler Vadim Zakharov entworfen und im Jahr 2003 im Stadtteil Bockenheim nahe der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität auf dem Theodor-W.-Adorno-Platz errichtet. Das Denkmal wurde am 10. Oktober 2003 anlässlich Adornos 100. Geburtstag eingeweiht.

Der in Köln lebende Zakharov konnte sich mit seinem Entwurf für das Denkmal gegen fünf weitere Entwürfe durchsetzen. Er entschied sich für eine haptische Inszenierung beziehungsweise eine narrative Installation im Zentrum des neu gestalteten und 1995 nach Adorno benannten Platzes, die eine Darstellung des Arbeitsplatzes von Adorno unter Sicherheitsglas zeigt. Auf diese Weise wird Adornos privater kreativer Arbeitsplatz im öffentlichen Raum nachgebildet. Das Mobiliar ähnelt jedoch nicht den erhaltenen Originalen. Jury-Mitglied Udo Kittelmann, Direktor des Frankfurter Museums für Moderne Kunst (MMK), hält das Denkmal „für intelligent und sensibel genug, um neugierig auf Adorno zu machen“.

Das Adorno-Denkmal besteht aus einem Kubus aus fünf je 350 kg schweren Glasscheiben von 2,50 Meter Kantenlänge mit insgesamt 31 m² Glasfläche, verstärkt durch ein unauffälliges Tragegerüst aus Stahlstreben; der Kubus enthält einen Parkettfußboden, einen Schreibtisch und einen Schreibtischstuhl. Die auf dem Tisch stehende Schreibtischlampe schaltet sich bei einsetzender Abenddämmerung automatisch ein und bei Morgendämmerung wieder aus und soll Adornos nächtliches Schaffen symbolisieren. Ein Metronom auf der Tischplatte tickt fortlaufend und steht für seine kompositorische Tätigkeit. Eine Buchausgabe von Adornos Werk Negative Dialektik steht stellvertretend für sein philosophisches Werk, ein handschriftlich kommentiertes, mit Schreibmaschine geschriebenes Manuskript und ein Notenblatt stehen für seine Arbeitsschwerpunkte. Das Umfeld des Glaskubus ist auf einer Breite von etwa zwei Metern mit weißen Marmor- und schwarzen Granitplatten gepflastert, in die Zitate aus Adornos Werk Minima Moralia sowie aus seiner Ästhetischen Theorie eingemeißelt sind. Der mehrfach im Rechten Winkel die Richtung wechselnde Zeilenverlauf der Zitate formt ein Labyrinth.


(C) Alle Rechte vorbehalten

Diese Seite drucken