S wie Sonne tanken

„Die Sonne ist die Universal-Arznei aus der Himmelsapotheke“
(August von Kotzebue)

Gerade im Winter, wenn die Tageslichtzeiten noch kurz sind, sind die Sonnenstrahlen weniger intensiv wirken und es immer noch dunkel und kalt ist, vermissen wir die Sonne sehr. Zudem vermissen wir die „sonnigen Momente“, wenn wir mit guten Freunden und Familie zusammen sind so wie diese Zusammenkünfte am Jahreswechsel unsere Stimmung heben kann. Nähe und Wärme durch Andere erfahren wärmt uns wie Sonnenstrahlen.

Um so wichtiger ist es gerade jetzt auf die sonnigen Momente zu schauen, die es zu erleben gilt, egal welche trüben Gedanken gerade die Sonne verdrängen wollen. Eine sichere Aussicht für das Neue Jahr ist, dass auch nach den trüben und kalten Tagen des Winters die Frühlingswärme und der Sonnenschein wieder unser Gemüt aufhellen kann.

Die Sonne als Kultobjekt hat schon immer und in vielen alten Kulturen einen gottgleichen Stellenwert gehabt. Licht ist für die Gesundheit des menschlichen Organismus unersetzlich. Noch vor etwa 150 Jahren bestimmte der Sonnenstand unseren Lebenslauf und die Aktivitäten. Das Fehlen elektrischer Lichtquellen machte es nötig, die Arbeit am Abend ruhen zu lassen und früh mit dem ersten Sonnenlicht die Tätigkeit aufzunehmen. Der Rhythmus der Natur hat im Jahreslauf das menschliche Leben geprägt.

Die Sonne hat seit jeher Leben gefördert und erhalten. Seit es Leben gibt, gibt es Sonne, ohne Licht kein Leben, nicht für Pflanzen, nicht für Mensch und Tier.

Die menschliche Wahrnehmung des Lichts ist auf wenige Lichtfrequenzen beschränkt. Das breite elektromagnetische Spektrum über UV-B, UV-A, die Regenbogenfarben und das Infrarotlicht nehmen wir mit unserem Auge nicht wahr. Unsere Haut und die Netzhaut des Auges reagieren aber auch auf diese Lichtfrequenzen.

Die Netzhaut des Auges, die tief im Inneren des Augapfels liegt kann optisch unsichtbaren Wellen aufnehmen und in unser Gehirn weiter leiten. Dort in der „Schaltzentrale“ des Denkens und auch der hormonellen Steuerung werden in der Zirbel- und der Hirnanhangdrüse Körperfunktionen lichtabhängig reguliert. Viele unserer Hormone, so auch die Stresshormone, werden über das System der Hirnanhangdrüse, der Hypophyse, lichtabhängig produziert. Über weitere zwischengeschaltete Organe und Drüsen werden so die lebenswichtigen Organe wie Herz, Niere und Verdauungsapparat gesteuert und getaktet. Auch lebenswichtige Vitamine und Hormone, wie Vitamin D3 und das Hormon Melatonin, das für unseren Schlaf und das Wachstum im Kindes- und Jugendalter sorgt, werden bei Sonnenlicht bzw. bei Dunkelheit gebildet und dem Körper zur Verfügung gestellt.

Sonnenlicht wirkt im Organismus:
- Blutdrucksenkend
- Cholesterinsenkend
- regulierend auf das Stresshormon Cortisol
- anregend auf die Ausscheidung giftiger Substanzen
- mildernd auf depressive Verstimmungen
- förderlich auf Substanzen die Krebs abwehren helfen
- produzierend für opiumähnliche Substanzen, die glücklich machen

Das Industrielle Zeitalter hat mit seinen Errungenschaften, wie elektrisches Licht und auch die mechanische Verdunklung durch Sonnenbrillen und Rollläden die natürliche Bestrahlung durch Sonnenlicht verändert. Selbst wenn draußen die Sonne wärmend und energiespendend scheint, entziehen wir uns den wirksamen Strahlen. Häufig lässt der Arbeitsalltag kaum Zeit für Bewegung im Freien, wenn die Sonne in den Mittagsstunden ihre Wirksamkeit zeigt.

Lichtmangel ist eine häufige Ursache für schlechte Stimmung in Herbst und Winter. Wenn „die Tage kurz sind“ und der Mensch sich wegen ungemütlicher Temperaturen viel in geschlossenen Räumen aufhält, gelangt nur wenig Licht auf die Netzhaut. Dadurch schüttet der Körper größere Mengen an Melatonin aus, einem Hormon, das den Tag-Nacht-Rhythmus im Körper steuert. Vom Serotonin dagegen, dem sogenannten Glückshormon, wird viel weniger produziert als an hellen Tagen. Wenn dann erholsame Dunkelheit im Tagesrhythmus zum Ausklang des Tages einlädt, verlängern wir mit künstlichem Licht die tägliche Zeit für Aktivitäten und kommen häufig nicht zur erholsamen Ruhe.

Schlafforscher haben herausgefunden, dass die Ausschüttung des „Schlafhormons“ Melatonin bei zu viel künstlichem Licht behindert wir. Erholsamer Schlaf kommt zu kurz.

Sonne und natürliches Licht am Tag und Dunkelheit zu Schlafenszeiten bringen in einen gesunden Schlaf- und Wachrhythmus und fördern so die Gelassenheit.

Licht der Sonnenstrahlung ist auch in den Mittagsstunden an Wintertagen reichlich vorhanden. Im Freien gelangt selbst bei wolkenverhangenem Himmel immer noch genug davon in den Körper, um die Stimmung zu heben.

Ein Übungsvorschlag für die kommenden vier Wochen:
Planen Sie jeden Tag mindestens eine Viertelstunde Bewegung tagsüber unter freiem Himmel ein. Möglichkeiten gibt es viele: Machen Sie einen Spaziergang in der Mittagspause, gehen Sie zu Fuß zum Einkaufen, lassen Sie das Auto so oft wie möglich stehen, fahren Sie mit dem Rad zur Arbeit – das geht auch im Winter, wenn man sich nur warm genug anzieht.

Noch besser ist es, mehrmals wöchentlich draußen Sport zu treiben. Das ist nicht nur gut für die Seele, sondern stärkt zudem das Immunsystem.

Ich wünsche Ihnen Sonne im Herzen und einen guten Start ins Neue Jahr!

Herzlichst
Ihre Pia Kruse


Pia Kruse Beratung-Coaching-Therapie

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