„Es gibt nur eine Zeit, in der es wesentlich ist aufzuwachen - diese Zeit ist jetzt.“ Buddha (560 - 480 v. Chr.), auch: Siddhartha Gautama
Im Jetzt sein, das Gestern betrachten, ohne zu werten und dem Morgen gelassen entgegenblicken. Wenn das gelingt, dann ist das für mich Gelassenheit pur.
Besonders in der aktuellen Zeit, mit einer drohenden Ansteckungsgefahr mit dem Corona-Virus ist es wichtig im JETZT zu sein. Achtsam mit uns selbst umzugehen und mit denen für die wir Verantwortung tragen. Auch wenn Sie jetzt wenig Vorstellung davon haben, welche konkreten Auswirkungen es hat, sich selbst anzustecken oder zu erfahren, dass ein Ihnen lieber Mensch möglicherweise durch Ihre Unachtsamkeit schwer erkrankt, müssen wir alle JETZT besonders gut auf uns und alle unsere Mitmenschen achten.
|
|
Pia Kruse Beratung-Coaching-Therapie
|
Im Jetzt sein bedeutet, aufmerksam sein und bedacht. Verantwortungsvoll und respektvoll in Begegnungen und Kontakt. Im Jetzt sein heißt auch, die Zeit, die Sie vielleicht jetzt zu Hause verbringen, damit zu nutzen, wohlwollend auf gute Erinnerungen zu blicken, die Sie möglicherweise in so altmodischen Medien wie Fotoalben finden. Oder sich in einem Telefongespräch mit guten Freunden oder der Familie rückbesinnen zu können.
Im Jetzt sein kann auch bedeuten, dass Sie sich zurücklehnen und auf den Atem zu achten, bei sich selbst zu sein und die innere Ruhe und Ausgeglichenheit immer wieder neu herzustellen (schauen Sie doch noch einmal bei „A wie Achtsamkeit“ nach meiner Empfehlung zur „Anleitung zur Sitzmeditation“.)
Wenn Sie bei Achtsamkeitsübungen und Stressreduktion unterstützt werden möchten freue ich mich, wenn Sie mit mir Kontakt aufnehmen unter mail@pia-kruse.de.
Beobachten können Sie das „im JETZT-SEIN“ fantastisch bei kleinen Kindern, die völlig in ihre Beschäftigung vertieft sind. Besonders kleine Kinder, die noch nicht an ihre nächste Aufgabe denken, die vergessen können, was für uns Erwachsene gerade wichtig erscheint. Eine Ameise, die über die Erde krabbelt, kann so die ganze Aufmerksamkeit bündeln. Das was JETZT ist, ist wichtig und sonst nichts. Fast meditativ kann dann das Betrachten oder Tun anmuten. Schon das beobachten zu dürfen bringt mich in Gelassenheit, lässt meinen Atem ruhig werden. Ganz im JETZT sein.
Das Buch „Jetzt“ von Eckart Tolle ist für mich eine wunderbare Inspiration in der Vermittlung von Gelassenheit. Auch wenn der „Erleuchtungsgedanke“ bei Tolle mit im Visier ist, empfinde ich die Möglichkeit, im Jetzt Gelassenheit zu empfinden auch ohne Spiritualität sehr hilfreich.
Rüdiger Standhardt und Cornelia Löhmer beschreiben in ihrem Buch „Timeout statt Burnout - Einübung in die Lebenskunst der Achtsamkeit“ die Unterschiede von Tun oder Sein:
|
Häufig finde ich mich im Alltag als Macher, bewerte das, was ich getan habe, und bin schon mit meinen Gedanken in dem, was zu tun sein wird. Umschalten ins JETZT kann aus dem Tun, aus dem sich mitreißen lassen von Befürchtungen und Bedrohungen durch das Corona-Virus wieder in einen ruhigen und reflektierten Zustand bringen.
Wenn es mir gelingt, dass mein Gedankenkarussell nachlässt, erlebe ich eine Unterbrechung im Strom der Gedanken – eine Lücke. Anfangs sind diese Lücken kurz, ein paar Sekunden vielleicht, aber allmählich werden diese Lücken länger. Wenn diese Lücken stattfinden, kann eine gewisse Stille empfunden werden. Das ist der Beginn des „Zustands im Sein“.
„Anstatt den „Denker zu beobachten“ kannst du genauso gut eine Unterbrechung im Strom der Gedanken schaffen, indem du deine Aufmerksamkeit vollkommen auf das Jetzt richtest. Mach dir einfach intensiv den gegenwärtigen Moment bewusst. Das zu tun ist äußerst befriedigend. Auf diese Weise löst du deine Aufmerksamkeit von den Aktivitäten des Verstandes und schaffst eine Lücke“. (E. Tolle: „Jetzt“ S. 26).
Wann immer wir im Sein-Modus sein können, den Alltag entschleunigen können, ermöglichen wir uns selbst langsam zu werden. Der Atem beruhigt sich, der Blutdruck sinkt, die Aktivität des Gehirns wird ökonomisiert (medizinisch nachgewiesene Folge bei Meditation). In dieser Gelassenheit können wir mit all unseren Sinnen besser wahrnehmen, vielleicht sogar Dinge ermöglichen, die uns sonst entgangen wären.
Dazu eine kleine Geschichte: Ein Bettler hatte mehr als dreißig Jahre am Straßenrand gesessen. Eines Tages kam ein Fremder vorbei. „Hast du mal ‘ne Mark?“, murmelte der Bettler und hielt mechanisch seine alte Baseballmütze hin. „Ich habe dir nichts zu geben“, sagte der Fremde und fragte dann: „Worauf sitzt du da eigentlich?“ „Ach“, antwortete der Bettler, „das ist nur eine alte Kiste. Da sitze ich schon drauf, solange ich zurückdenken kann.“ „Hast du da mal reingeschaut?“, fragte der Fremde. „Nein“, sagte der Bettler, „warum auch? Es ist ja doch nichts drin.“ „Schau hinein“, drängte der Fremde. Es gelang dem Bettler, die Kiste aufzubrechen. Voller Erstaunen, Unglauben und Begeisterung entdeckte er, dass die Kiste mit Gold gefüllt war. Ich bin dieser Fremde, der dir nichts zu geben hat und der dir rät, nach innen zu schauen. Nicht in irgendeine Kiste wie in dem Gleichnis, sondern viel näher: in dich selbst. (E. Tolle: „Jetzt“ S. 25)
Dazu eine Aufgabe für die nächsten Wochen: Beobachten Sie Menschen in Ihrer Umgebung, vielleicht kleine Kinder, wenn sie ganz versunken sind in dem, was sie tun. Versuchen Sie wahrzunehmen, wann es Ihnen gelingt, im JETZT zu sein.
Ihre Pia Kruse
|