Sie sind hier: Bockenheim im Wandel
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14. Bettina-Kinderschule 1914 Institut für Stadtgeschichte |
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15. Spendenaufruf für Deutsche Kriegsgefangene von 1915 (Kalenderblatt) Historisches Museum Frankfurt am Main | [Abbildung] |
16. Kaserne Bockenheim 1914/15 Institut für Stadtgeschichte |
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17. Privatlazarett von Wertheimber de Bary, Zeppelinallee 58, ca. 1915 Historisches Museum Frankfurt am Main, Foto: Neithold | ... Foto folgt. |
Der Beginn des ersten Weltkriegs setzt den politischen Unruhen, die durch die Auseinandersetzungen der Arbeiterbewegung mit der bürgerlichen Gesellschaft hervorgerufen wurden, ein Ende.
Bis zu diesem Zeitpunkt bilden Bockenheims Kneipen Zentren lebhafter politischer Diskussionen. Forderungen nach dem Acht-Stunden-Tag und dem Streikrecht werden laut. Gegen Demonstrationen, Kundgebungen und publizistische Organe der Arbeiter schreitet die Polizei häufig gewaltsam ein.
Die Klassentrennung zwischen den Arbeitern und Bürgern zeigt sich auch in dem regen Vereinsleben Bockenheims. Auch hier gehen Arbeiter und Bürger getrennte Wege.
Man wohnt in weit auseinander liegenden Gegenden des Stadtteils.
Zwischen 1914 und 1918 schließen die gemäßigten politischen Führer und die Regierung als Repräsentanten entgegengesetzter sozialer und politischer Kräfte einen Burgfrieden. Während die Männer an die Front ziehen, werden die Frauen mehr und mehr zur Kriegsproduktion verpflichtet. Patriotische Bürger richten private Lazarette ein. Mehr als 200 Bockenheimer werden am Ende des Krieges nicht nach Hause zurückkehren. Im Laufe der Jahre steigen die Lasten, das Elend nimmt zu, Hunger breitet sich aus. Es kommt zu Streiks.
Aus dem Zusammenbruch des Kaiserreichs geht die parlamentarische Demokratie von Weimar hervor. Trotz der Not und der Inflation setzt sich ein normales Leben durch. Die Französische Besetzung Frankfurts (1920) ebenso wie die Arbeiter- und Soldatenräte (1918/19) bleiben kurze Zwischenspiele.
Während Frankfurt in der Ära des Oberbürgermeisters Ludwig Landmann (1924-1933) Schauplatz wichtiger sozialer und kultureller Ereignisse wird, bleibt der Stadtteil Bockenheim davon eher unberührt.
Für das „Neue Frankfurt“ und sein Engagement für die Moderne steht besonders der Name des derzeitigen Stadtbaurates Ernst May (1925-1930). Unter seiner Leitung kommt es zur Planung des städtischen Grüngürtels und zur Erbauung moderner Wohnsiedlungen für weniger Privilegierte. Am Ausbau der sozialen Wohnsiedlungen beteiligen sich allerdings eigenständig Wohnbaugenossenschaften wie der Frankfurter Postsiedlungsverein, der Frankfurter Eisenbahnsiedlungsverein u.a. Gemeinnützige Wohnungen entstehen in den Siedlungen am Kuhwald und am Biegwald.
Die ehemalige Perlenfabrik in der Ginnheimer Landstraße wird zu der reformpädagogischen Einrichtung des Westendheims.