O wie Ordnung und Organisation

„Ordnung ist gut für den Überblick,
Chaos für Überraschungen.“

(Prof. Dr. Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger)

Ordnung kann für viele eine aufgeräumte Wohnung, ein strukturierter Arbeitsplatz und möglichst jeden Abend der gleiche Parkplatz vor dem Haus bedeuten. Auch für mein Ordnungsverständnis trifft das wenigstens ein klein wenig zu. Damit müsste ich mich als eher weniger ordentlich beschreiben. Wenn ich aber Ordnung mit Gelassenheit verbinde, sehe ich mich selbst als eher ordentlich. Dadurch dass ich Ordnung und Organisation nutze, das Leben zu strukturieren, kann ich viele Dinge in meinem Alltag viel gelassener angehen. So gelingt es mit Ordnung und Organisation, (fast) alles zu erledigen, was ich in einem bestimmten Zeitraum gerne tun möchte.

Vielleicht kennen Sie das Gefühl, einen Tag unachtsam mit sich selbst damit zu beginnen, dass sie sich alles, was zu tun ist, als riesigen Berg vor Augen führen. Wenn es in einer stressigen Situation gelingt, wieder Ordnung in die Gedanken zu bekommen und organisiert die einzelnen Aktivitäten in optimaler Reihenfolge zu planen, bleibt vielleicht sogar noch die Zeit für eine Tasse Tee in Gelassenheit.

Indem wir achtsam bleiben und die Dinge so sehen, wie sie sind - ohne Wertung, ohne Überbewertung -, können wir es schaffen, diese so zu betrachten und zu ordnen, wie sie sind. Durch immer mehr geübte Achtsamkeit mit dem Atem zum Beispiel gelingt es wieder „durchzuatmen“ und mit klarem Blick das, was durcheinander scheint, zu ordnen.

Ansprüche von Familienangehörigen oder Freunden an uns, anhaltender Arbeitsdruck, Überforderung, unvorhergesehene Ereignisse: das alles sind Gründe dafür, uns aus dem Gleichgewicht zu bringen. Sobald wir Angst, Ärger oder Stress verspüren, entfernen wir uns von der Gelassenheit, der Ordnung im Kopf.

Gelassenere Menschen schaffen es hier, rasch wieder eine realistische Einschätzung der Lage und die nötige Ruhe zu bekommen.

Gelassenheit schafft Ordnung im Kopf,
Ordnung schafft Ruhe und Gelassenheit.


Ordnung und Organisation kann dann einfach bedeuten, eine Liste anzulegen mit allem, was zu erledigen ist. Einmal auf Papier gebracht lässt sich das Chaos der Gedanken ordnen. Und wie schön ist es, wenn Sie schon etwas aus Ihrer Liste abhaken oder streichen können! Mit dieser Form von Ordnung erhalten Sie die Fähigkeit, besonnen zu denken, zu handeln und zu kommunizieren. Sie bleiben gelassener, wenn Ordnung im Kopf hergestellt wird.

Nehmen Sie sich dazu jeden Tag fünf Minuten Zeit und schreiben Sie alles, was Ihnen durch den Kopf geht, einfach auf. Sie werden feststellen, wie Sie so in relativ kurzer Zeit einen klaren Kopf bekommen.

Was hat aber Gedanken ordnen und Schreibtisch aufräumen miteinander zu tun? Ordnung im Außen ist ein wichtiger Bestandteil für Gelassenheit. So wie Sie regelmäßig üben können, Ihre Gedanken und Pläne im Kopf zu ordnen, hilft es im Arbeitsalltag den Arbeitsplatz ordentlich zu gestalten und umgekehrt.

Experten für Anti-Messie-Strategien sind der Ansicht, dass alles, was unser Leben zu voll macht, Energie beansprucht. Jedes überflüssige Teil in unserer Wohnung verlangt unsere Aufmerksamkeit und Energien. Wenn Sie z.B. Ihren alten Squash-Schläger auf dem Schrank liegen haben, dann “will” dieser Schläger benutzt werden. Er fordert Sie auf, ihn zu benutzen, und damit zieht er einen Teil Ihrer Aufmerksamkeit zu sich. Wenn Ihnen das vielleicht als Blödsinn erscheint, dann denken Sie einmal daran, welche Schuldgefühle Sie z.B. haben, wenn Ihnen die nur 1x benutzen Rollerblades in die Hände fallen. Genau diese Art von “Energie” ist auch gemeint.

Ein erster Schritt zu mehr Ordnung im Leben kann Entrümpeln sein. Chaos und Unordnung entstehen in den meisten Fällen durch zu viel Krempel. Eine Wohnung, die überall mit Krimskrams vollgestopft ist, sieht schon ihrer Natur nach eher unordentlich aus. Zudem kommt, dass neue Sachen keinen Platz mehr finden und erst einmal “irgendwo hingestellt” werden müssen, was zu Chaos und noch mehr Unordnung führt.

Das Wegwerfen oder Weggeben fällt vielen Menschen sehr schwer. Wenn Sie aber lernen, sich konsequent von dem zu trennen, was Sie nicht mehr brauchen, werden Sie sicher folgendes erkennen: Es tut richtig gut, den Krempel und all die Dinge, die wir eigentlich gar nicht mehr brauchen, zu entsorgen, denn so befreien wir uns regelrecht vom Ballast.

Und hier schließt sich wieder der Kreis: Gelassenheit schafft Ordnung im Kopf, Ordnung schafft Ruhe und Gelassenheit im Kopf.

Ein Übungsvorschlag für die kommenden Wochen:
Ordnen Sie in der nächsten Woche Ihre Gedanken. Versuchen Sie am Morgen Ihren Tag zu ordnen, vielleicht auf einem schönen Blatt Papier oder in einem ansprechenden Buch. Räumen Sie am Abend Ihre Gedanken auf. Durchdenken Sie den Verlauf des Tages. Achten Sie bitte darauf, dass Sie mit einer schönen Erinnerung an den Tag enden. Alles, was vor dem Schlafen „abgelegt“ werden kann, lässt Sie ruhiger schlafen. Wenn Sie dann noch mit einem Lächeln einschlafen können, erleichtert das die nächtliche Ruhe. Die Ordnung wird so auch für den nächtlichen Schlaf geschaffen.

"Rechtschaffenheit und Klarheit sind das Beste für das Herz, Aufrichtigkeit und Freimut das Beste für das Ansehen. Wahrhaftigkeit und Ehrfurcht sind das Beste für das Sprechen, Folgerichtigkeit und Ordnung das Beste für das Leben."
(aus dem Zen-Buddhismus)


Herzlichst
Ihre Pia Kruse




 

Pia Kruse Beratung-Coaching-Therapie

N wie Nein sagen
P wie "Pareto-Prinzip"

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